Donnerstag, 29. November 2012

Geld und Schulden

 
oder Warum ist das Geld so knapp?

Geld bewegt die Welt, Geld regiert die Welt, heißt es. - Wie kann es sein, dass ein wenig bedrucktes Papier (bzw. Stoff) ohne nennenswerten Materialwert stärker ist als Politik, Religion, Ethik und Überzeugung? - Die Informationen, die es ermöglichen Antworten darauf zu finden sind nicht erst mit dem Internet frei verfügbar.
Es ist eigentlich ziemlich einfach. Jeder Einzelne ist wirtschaftlich tätig, wirtschaftliche Leistung wird mit Geld ausgetauscht. Vermögen wird mit Geld bewertet. Finanzen sind das stoffliche, verbindende Element zwischen allen Menschen, welche ihre materiellen Bedürfnisse nicht vollständig selbst decken wollen. Für jeden dieser Menschen ist ein Einkommen zum Leben notwendig, da er ja auch Ausgaben an Andere hat, die ebenfalls Einkommen erwirtschaften müssen. Ist das Einkommen höher als die Ausgaben kann der Einzelne durch sparen oder investieren Vermögen ansammeln. Wer kein Einkommen oder Einkommen nur in Höhe seiner Ausgaben hat ist gezwungen entweder für diejenigen mit Geld zu arbeiten, direkt für die Investoren oder indirekt für die Sparer, oder Almosen zu beziehen welche aus den Ausgaben der meisten Wirtschaftenden mit Einkommensüberschuss durch Politik, Religion und Ethik umverteilt werden. Wie kommt nun dieser starke Stoff, der scheinbar die Welt regiert, ins Dasein? - Auch das ist prinzipiell ziemlich einfach. Sinnvoll wäre es, wenn Geld direkt aus den geschaffenem wirtschaftlichen Werten entstehen würde, da es ja zum Austausch dieser Werte verwendet werden soll. Geld wird jedoch auf der Grundlage von Vermögen in einer Kettenreaktion geschaffen. Eigentümer von Banken organisieren die Vermehrung ihres Vermögens durch die Vermietung von Zahlungsmitteln. Sie vergeben Kredit durch Bilanzverlängerung. Der Kreditnehmer verpflichtet sich das kreditierte Geld in Zukunft zu tilgen und zusätzlich Zinsen auf die Kreditsumme zu zahlen. Der Schuldner wird verpflichtet eigenes Vermögen als Sicherheit zu verpfänden. Nun ist es aber heutzutage so, das nahezu alle Zahlungsmittel durch Kredite geschaffen wurden. Der darauf zu entrichtende Zins ist jedoch nicht Teil der Kreditsumme und muss zur Erfüllung der Kreditverpflichtung von anderen Kreditnehmer durch wirtschaftliche Tätigkeit beschafft werden. Zinsen können nicht getilgt, sondern nur durch neue Kredite refinanziert werden. Dadurch bleibt Geld knapp unabhängig von der Geldmenge. Die Knappheit allein, besser: das Rechte Maß, ist sinnvoll für Wertstabilität der Währung, nur für die Weiterverwendung Zins zu verlangen ist falsch. Die Kreditsummen vergrößern die Handelskapazität der Märkte. Als Nebeneffekt entsteht dadurch die Abhängigkeit der Marktteilnehmer vom Cash-Flow. In den Marktpreisen sind die Zinsen enthalten. Durch die Preise werden zunehmend mehr erwirtschaftete Werte von den Arbeitenden zu den Vermögenden gelenkt. Wird die Kreditverpflichtung nicht erfüllt fällt das verpfändete Sachvermögen an die Eigentümer der Bank. Das Bankgeschäft ist, abgesehen vom Totalausfall von Forderungen der Gläubiger, nahezu risikofrei. Hat es ein Vermögender geschafft, das seine Ausgaben kleiner als seine Einnahmen aus Zinsen sind entsteht der Zinseszinseffekt, bei dem Zinsen erneut als Vermögensbasis für Kredite verwendet werden. Die Aussprüche "Die erste Million ist die schwerste", "Die Reichen werden reicher und die Armen zahlreicher" haben hier ihre Wurzel. Kapital wirkt monopolisierend. Kapital ist alles was in irgendeiner Form Zinsen oder leistungslose Rendite einbringt. Wer eine solche Kredit, Zins und Zinseszins basierte Währung kontrolliert steht über Recht und Gesetz und muss sich nur begrenzt Gedanken über ethische Fragen machen. Alle Menschen im Nutzungsbereich dieser Währung arbeiten auf lange Sicht für ihn. Und falls dieses Geldsystem unkontrolliert wirkt, bedeutet es doch die Versklavung aller Nutzer und die unnatürliche Beschränkung unserer Handlungsmöglichkeiten, sowie die Unausweichlichkeit von Armut und Krieg.
Zins ist wie die Frucht vom Baum der Erkenntnis, Zinsnahme ist wie die Erbsünde. Jede Form von Kapitalismus verhindert unumkehrbar eine paradiesische Welt. Es gibt noch einige weitere Aspekte der Finanzmacht, die sich ebenfalls verheerend auf die Gesellschaft auswirken und insgesamt ein friedliches Zusammenleben trotz bester Absichten faktisch ausschließen.Die hier in knappster Form dargestelltem Zusammenhänge füllen zweifelsfrei, ausführlich und umfassend beschrieben tausende Seiten. - Was ist der Lohn dafür sich dieser Informationsbeschaffung und -verarbeitung zu widmen? - Wer es verstanden hat, den schreckt keine Insolvenz. Wer diese grundlegenden Zusammenhänge verstanden hat, hat die Wahl und muss sich entscheiden: wird a) wissen wie man zu den Systemgewinnern gehört und auf Kosten Anderer lebt (liebe es), b) es zuzulassen das Andere auf seine Kosten leben (akzeptiere es) oder c) sich auf die Suche nach einem Ausweg aus diesem Dilemma zu machen (verändere es).Ich denke der Ausweg existiert und ist von einigen wenigen Menschen, vielleicht einer von tausend oder zwei von zehntausend, bereits entdeckt und wird begangen. Er ist prinzipiell recht einfach zu finden. Es gibt Wegweiser, aber keine Anführer auf diesem Weg. Diese Wenigen widersetzen sich nicht. Sie werfen keine Steine, denn sie wissen, das keiner ohne Sünde ist. Sie organisieren sich neu und sind im Widerstand bis zum Tag der Abrechnung, an dem Superreiche wenig verlieren und die Allermeisten viel gewinnen und die Menschheit damit aufhört sich selbst zu vernichten.

1 Kommentar:

  1. “Alles Gescheite ist schon gedacht worden, man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken.” ... der gute Goethe

    http://hauptwort.at/2010/10/03/hilf-mit-linksammlung-der-besten-informationen-unseres-geldsystems/

    da stehen wichtige Fragen.

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